Einkaufsstraße

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Mariette

28, Weiblich

  Unbekannter

Beiträge: 1

Re: Einkaufsstraße

von Mariette am 05.01.2016 05:06

Mariette

Mit einem zufriedenen Lächeln saß ich auf einer Bank in der Einkaufsmeile. Um mich herum lebten und eilten die Menschen umher, woran ich mich aber gar nicht stören ließ. Irgendwie gefiel es mir, dass sich Tokyo dauerhaft bewegte. Hier - dessen war ich mir sicher - würden mir niemals die Motive ausgehen. Noch immer in meine geliete Kamera versunken, betrachtete ich die Bilder, die ich heute geschossen habe. Eigentlich wäre es besser gewesen zu warten, wegen dem Akku, aber ich konnte einfach nicht. Ich musste sie mir sofort angucken! Es waren wirklich schöne und gute Bilder geworden. Als die großen aufgeblasenen Wangen eines Kindes in Kombination mit einem empörten Blick mich anfunkelten, musste ich leise kichern. Das war einer der schönsten Schnappschüsse heute.
Momentan arbeitete ich mit einer super lieben Autorin für eine Zeitschrift zusammen. Sie brauchte einige Bilder von Japans Hauptstadt in der Blütezeit des Jahres. Was das anbelangte dürfte sie eigentlich sehr zufrieden sein. Mein knurrender Magen kündigte schließlich das Ende meines Arbeitstages an. Anders als sonst packte ich meinen Fotoapparat nicht gleich weg, sondern schnappte mir Kamera und zugehörige Tasche einzeln. Warum verstand ich selber nicht ganz. Wahrscheinlich gefiel es mir einfach zu sehr sie in den Händen zu halten. Tief durchatmend setzte ich mich in Bewegung. Was würde ich heute nur zu Mittag essen? Damals im Waisenhaus habe ich immer gedacht in Japan esse man nur Reis. Nichts anderes. Doch kaum, dass ich hier angekommen bin, konnte ich mich vor neuen Speißen und Gerichten gar nicht mehr retten. Der köstliche Geruch von Nudelsuppe nahm mir meine Entscheidung ab und ich kam nicht umhin ihm zu folgen. Vor dem eigentlichen Laden kam ich dann zum stehen. Dieser Duft, wirklich, er war himmlisch! Wenn das Essen hier auch nur halb so gut schmecken würde, wie es durftete, so war ich voll und ganz zufrieden. Mein Fuß machte bereits einen ersten Schritt voran, als ich mehr oder wenig zurück schreckte und die Kamera erst einmal verstauen wollte. Allerdings wurden meine Pläne auf halbem Wege vereitelt.
Erstaunt entdeckte ich ein junges Mädchen mit sehr kurzen Haaren, das etwas weiter weg von mir an einem Zierbrunnen saß. Die Szene war perfekt! Ohne großartig darüber nachdenken zu können ging ich auf sie zu, blieb einen guten Meter vor ihr stehen, blickte durch die Linse der Kamera und ehe ich mich versah schoss ich auch schon das wunderschöne Bild.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.01.2016 05:13.

Tem

96, Weiblich

  Unbekannter

Beiträge: 1

Re: Einkaufsstraße

von Tem am 05.01.2016 18:35

Tem

Schmerzend rieb ich meine Wange. Diesen Typen hatte ich es gezeigt, auch wenn sie in der Überzahl waren. Fünf Menschen gegen einen Vampir war aber auch wirklich unfair. Leider konnte man nicht wirklich sagen, dass sie mich wie eine Dame behandelt hatten. Schließlich wollten sie mir an die Wäsche! Aber ich als stolze Vampira konnte dies natürlich nicht auf mir sitzen lassen und hab sie erledigt, alle fünf. Mir war nicht danach, dass irgendjemand erfuhr, dass ich hier war.
Mit vollem Magen setzte ich mich also auf eine Parkbank, um zu vermeiden noch einen weitern Schritt zu machen. So gut gegessen hatte ich schon lange nicht mehr. Das war ein Festmahl. Ein Bankett! Ich konnte wetten, dass jeder dieser Männer eine unterschiedliche Blutgruppe hatte. Einfach köstlich! Nun hatte ich sogar zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: 1) Meinen Hunger bekämpft und 2) Die Welt von einigen Perverslingen befreit. 
Trotz Verfolgern im Nacken noch etwas gutes zu tun, tja, das schaffte nicht jeder. Zum Glück war es relativ leicht in den Menschenmassen von Tokyo zu verschwinden. Mein Vor und gleichzeitig auch größer Nachteil. So könnte es nämlich geschehen, dass einer der Lakeien von Madame Chou plötzlich vor meiner Nase stand, wenn ich es am wenigsten erwartete.
Doch für diesen Moment konnte ich mich noch ausruhen. Dachte ich jedenfalls, bis ich bemerkte, dass ich beobachtet wurde. Eine junge blonde Frau stand etwa einen Meter von mir entfernt und eigentlich wäre mir das ja reichlich egal gewesen, wenn sie kein Foto gemacht hätte. Wütend richtete ich mich auf und bereitete mich darauf vor dieser Dame gehörig den Marsch zu blasen. Kaum war ich angekommen, stieg mir ihr köstlicher Geruch in die Nase. Direkt begann es in den hintersen Ecken meines Hirnes zu munkel, welche Blutgruppe sie wohl hatte. Mit Sicherheit B negativ! Nur solche verströmten ihr tolles Aroma in diesen Mengen. Ich hörte wie ihr Herz ihr rotes, reines, kostbares Gold durch Venen und Arterien transportierte. Es war so als könnte ich ihr wunderbares und delikates Blut schon schmecken. Da lief einem direkt die Sabber im Mund zusammen.
Noch während ich meine Lippe ableckte, bemerkte ich, was für einen Eindruck ich wohl hinterlassen haben musste. Irks! Verdammt! Eigentlich wollte ich sie ja zurechtweisen, was das Fotografieren von Fremden angeht, allerdings... würde es viel schöner sein, wenn ich sie stattdessen genießen konnte.
"Du weißt, es ist ganz schön unhöflich, ohne zu fragen andere Leute abzulichten. Aber ich habe heute einen ausgesprochen guten Tag gehabt und deshalb werde ich nichts schlimmeres fordern als eine Essenseinladung. Was sagst du, Blondie?", ein verschlagenes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich mir vorstellte, wie ich sie in irgendeiner dunklen Gasse an die Wand drücken und meine spitzen Zähne in ihre Aorta stechen würde. Heute was doch echt mein Glückstag!

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